Im Wald baden? Ja ! Allerdings nicht in einem still liegenden See oder einem munter plätschernden Bach sondern im Wald selbst. In der besonderen Atmosphäre, im Grün, im Jetzt. An einem Platz sein und sich einfach nur wohlfühlen. Geborgen und stimmig. Am richtigen Ort sein. Angekommen.
Es geht nicht um Leistung, um Wandern oder Rad fahren – Kilometer machen. Es geht um verweilen, zwischen den Bäumen. Absichtslos SEIN. Einfach spüren, sich selbst und den Wald, das Moos, die Bäume.
Was passiert beim Waldbaden?
Fortwährend verdunsten die Bäume Feuchtigkeit, geben Botenstoffe , die sogenannten Terpene ab und lassen so ein Mikroklima entstehen – die gute Waldluft. Und die ist geschwängert von würzigen Aromen, winzigen Duftmolekülen und stärkenden Substanzen. Diese Phytonzide helfen den Waldpflanzen bei der Abwehr von Schädlingen und beim Austausch von Informationen. Der Baumbestand mit seinem Blätter – oder Nadeldach sorgt für milde Beschattung. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind im Wald ausgeglichener. All das tut uns gut. Der Blutdruck normalisiert sich, Stresshormone werden reduziert und die Zahl und Aktivität natürlicher Killerzellen erhöht. Und wir? Wir werden ruhig und entspannt. Es ist ein Gefühl von nach Hause kommen, dazu gehören, verbunden sein.
Wer nun, unterstützt von angeleiteten Übungen, besonders tief einatmet, inhaliert die medizinisch anerkannten Botenstoffe und stärkt so sein Immunsystem. Glückshormone werden ausgeschüttet wenn der spielerische Aspekt des Waldbadens gelebt wird, sich das Kindergefühl von Freiheit und spielerischer Leichtigkeit einstellt. Wann habe ich zuletzt eine Ameise beobachtet, die, beladen mit dem Vielfachen ihres Körpergewichtes über ein Stöckchen krabbelt, wann den würzigen Duft von Harz eingeatmet? Wie viele verschiedene Geräusche dringen zu mir. Welche sind entfernt, welche ganz nah? Wo berührt der Wind, den ich in den Wipfeln der Bäume höre meine Haut? Wie fühlt sich das an?
Schon ein drei Stunden dauernder Aufenthalt im Wald wirkt nachweislich beruhigend auf unser Herz- Kreislaufsystem. Auch noch 4 Tage nach dem Walderlebnis ist dieser Effekt nachweisbar.
Beim Waldbaden dürfen alle Sinne aktiviert werden. Fühlen und erleben statt denken. Son kommen wir vom Kopf in den Bauch.
Die Natur ungefiltert erfahren verbessert die eigene Körperwahrnehmung, verbessert den Schlaf und hilft langanhaltend tiefer zu entspannen.
Kann Gesundheitsfürsorge und Stressprävention leichter sein, als sanft in der Hängematte schaukelnd die Bäume um sich herum zu betrachten oder gebettet auf saftig grünem Moos den Vögeln zu lauschen?
Der Einstieg ins Waldbaden gelingt am Besten in einem angeleiteten Kurs. In unserer Erlebniskategorie „Im Wald zu sich kommen“ finden sich eine Vielzahl verschiedener Angebote.